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Wir leben in einer Zeit, in der sich Informationen rasend schnell verbreiten. Die Schleier fallen schnell und damit einher geht eine stetig wachsende Bewusstheit. Es ist als ob wir Stück für Stück Schleier um Schleier lüften, um dann schlussendlich die Wahrheiten in ganz verschiedenen Bereichen unseres Lebens wahrnehmen zu können.

Eben dachte ich nun über den Schleier nach, der das wahre Wesen der Geburt versteckt hält und da wurde mir bewusst, wie dick und fett und elendig schwer dieser Vorhang immer noch ist. Ja es gibt das Erwachen rund um die Weiblichkeit, das Schwangersein und das Gebären, aber Ängste und Zweifel begegnen uns doch immer noch viel, viel öfter als das sichere Vertrauen. Und ich denke, dass wir die Wurzel des so oft vermissten Urvertrauens einfach noch nicht richtig angepackt haben. Gern legen wir den Fokus auf die Ängste, die uns ja von anderen gemacht werden. Die Schuld suchen wir da gern im außen. Meine Freundin hat mir diese Geschichte erzählt, der Arzt hat dieses oder jenes gesagt, aber das wahre Problem daran ist, dass wir selbst nicht im Vertrauen sind, dass wir selbst Zweifel haben, dass wir selbst unseren Schleier noch nicht beiseite gelegt haben, um das wahre Wesen der Geburt zu sehen. Und diese Arbeit kann niemand für uns tun, das kann nur jede Frau für sich IN IHR tun. Es ist wichtig und unbedingt notwenig die Opferhaltung zu verlassen, dass irgendjemand etwas tut oder sagt und diese Worte oder Taten nun dieses oder jenes in dir auslösen. Was IN DIR ausgelöst wird, ist durch dich beeinflussbar. 

Denn die Wahrheit ist: Unser weiblicher Körper ist dazu geschaffen, ein Kind auf die Welt zu bringen. Und wenn es da einen kleinen oder großen Zweifel in dir gibt, dann bitte, bitte mach dich auf den Weg und frage dich, was du brauchst, um in dieses Vertrauen zu kommen. Das ist die Basis – die Wurzel – ohne geht es nicht. Sonst wird jede Geschichte, jede Bemerkung wie ein Wirbelsturm sein, der dich und deine guten Hoffnungen und Wünsche wegpustet. Und wir wissen, wir können nicht immer einen großen Bogen um solche Erzählungen machen, manchmal erwischen sie uns ohne Vorahnung. Sieh sie dann als Übung, um zu schauen, wie stark dein Vertrauen bereits ist.   

Wie kannst du dich nun stark verwurzeln mithilfe deines Vertrauens in die Natur und in deinen Körper?

  • Informiere dich intensiv, was genau während der Geburt in deinem Körper geschieht. Das ist auch überhaupt nicht langweilig, sondern ganz im Gegenteil total faszinierend. Als Einstieg kann ich dir ganz besonders empfehlen: „Die selbstbestimmte Geburt“ von Ina May Gaskin, „Die Meisterin der Geburt“ von Jobina Schenk sowie „Instinctive Birth“ von Isabella Ulrich und natürlich das Magazin the mothering journey. 😉
  • Sprich mit deiner Hebamme und/ oder Doula darüber. Sie können dir sicher offene Fragen über die Vorgänge in deinem Körper genau erklären.
  • Wähle ganz bewusst den Ort der Geburt. Finde heraus, ob deine Wünsche für die Geburt dort wirklich wahr- und ernstgenommen werden.
  • Suche dir einen Kreis an (schwangeren) Frauen, die in diesem Vertrauen verwurzelt sind oder die ebenso wie du auf dem Weg dorthin sind.
  • Stärke die Verbindung zu deinem Körper. Beobachte. Spüre. Er sendet dir Botschaften, was dir gut tut und was nicht. Lerne seine Sprache kennen und überzeuge dich von seiner Weisheit.
  • Visualisierung: Ein wirklich schönes Bild, um ganz allgemein dein Urvertrauen zu stärken, ist ein Baum. Du stellst dir vor, dieser Baum zu sein, mit starken Wurzeln, sicher getragen von der Erde. Und alle Winde können dir nichts anhaben. Sie ziehen über dich hinweg, während du tief verwurzelt in deiner Wahrheit ruhst.   

Deine Schwangerschaft hat das Potential, dich unendlich wachsen zu lassen. Es ist so unglaublich spannend, was du über dich und deine Glaubenssätze, dein Herz, deine Seele, dein Vertrauen, dein Loslassen und deine Hingabe lernen darfst. 

Denn das wahre Wesen der Geburt ist: Liebe.

Hab viel Freude auf dieser Reise, auf der ich und das Magazin dich so gerne begleiten.

Patricia 

DAS PRINT-MAGAZIN