Titelbild: Adobe Stock © mashiki
In diesen letzten heißen Tagen wurde für mich ganz deutlich, wie schwierig es doch manchmal sein kann, wenn die sich verändernden Rhythmen der Natur und die starren Rhythmen, die unserem Alltag auferlegt sind, einfach nicht zusammenpassen. Vor Augen führen uns das gerade unsere weisesten Lehrer – unsere Kinder –, die sich abends in den Betten wälzen. Die Beine fliegen in die Luft, der Po streckt sich nach oben. Es gibt noch so viel zu erzählen. An Schlaf ist nicht zu denken. Für uns Eltern ist das eine große Herausforderung. Ob wir die Kinder nun beim Einschlafen begleiten und live dabei sind bei den Turnübungen oder ob die Alleineeinschläfer immer wieder aus dem Zimmer getapst kommen, noch etwas trinken möchten und sich beklagen, nicht einschlafen zu können. Wir derweil sehnen uns danach, am Abend endlich eine kleine Pause nur für uns genießen zu können.
Die Sommersonnenwende steht kurz bevor, das heißt die Tage, die wir jetzt erleben, gehören zu den längsten des Jahres. Und heiß, sehr heiß sind sie dazu. Wenn wir uns anschauen, welche Umgebung es für ein gutes Einschlafen braucht – dunkel und kühl –, merken wir schnell, dass es da gerade einen großen Konflikt gibt. Zu verstehen, dass das Verhalten der Kinder am Abend ganz normal ist und fast gar nicht anders sein kann, hilft mir sehr, am Abend entspannt und verständnisvoll zu bleiben (gelingt mir aber auch nicht immer – klar).
Vermutlich hast du im Zusammenhang mit dem Schlaf auch schon einmal von dem Hormon Melatonin gehört. Dieses Hormon ist sozusagen unserer innerer Signalgeber, wenn es Zeit ist, schlafen zu gehen und wird von der Umgebungshelligkeit gesteuert. In den frühen (oder im Sommer eher späten) Abendstunden, wenn es also zunehmend dunkel wird, steigt die Ausschüttung dieses Hormons an und unser gesamter Körper bereitet sich auf den Ruhemodus vor. Und hier merken wir schon das Problem, denn die Sonne steht aktuell noch nach 20 Uhr kraftvoll am Himmel. Zu einer Zeit, in der die Kleinsten sonst eigentlich schon längst im Bett liegen.
Was können wir dennoch tun?
Hilfreich ist mit Sicherheit, wenn wir die Wohnräume am Abend schon etwas abdunkeln können. So hängt bei uns im Bad nun ein dunklerer Vorhang, der das Licht dort schon etwas dämpft. Im Schlafraum lasse ich die Vorhänge schon halb vor das Fenster fallen. Wenn möglich versuchen wir auch nach dem Abendessen nicht mehr hinauszugehen, was aber ehrlich gesagt ziemlich schwer für uns alle ist. Denn ich liebe die Abende ganz besonders, wenn es dann endlich auch kühler draussen wird. Den Kindern geht es ebenso. Wenn die Kinder die Abende so ausklingen lassen könnten wie sie möchten, würden sie vermutlich erst gegen 23 Uhr schlafen. Und an den Wochenenden handhaben wir das auch viel flexibler, aber an den Wochentagen ist eben doch der Druck spürbar, da sie sonst am Morgen nicht aus dem Bett kommen. Aktuell sind bei uns nun auch Traumreisen am Abend eingezogen. Es klappt leider nicht so gut, wenn ich diese selbst erzähle, denn dann schnattern alle Kinder wild durcheinander. Den aufgenommenen Reisen lauschen sie hingegen ganz entspannt.
Es gibt ja diesen einen Spruch, der uns doch immer wieder durch das Elternsein trägt: Es ist nur eine Phase. So ist es auch hier. 😉 Die Tage werden wieder kürzer. Verzweifele nicht. Macht das beste aus der jetzigen Situation. Wir sind als Eltern immer wieder aufgefordert, flexibel zu sein. Auch wenn wir uns nach bestimmten Gewohnheiten sehnen, denn der Alltag ist ja schon verrückt genug. Erklärt euren Kindern vielleicht auch, was gerade los ist, warum das Einschlafen gerade etwas schwieriger ist. Denn auch sie sind irritiert, auch wenn sie es so vielleicht nicht benennen können.
Alles Liebe und gutes Einschlafen
Patricia
DAS PRINT-MAGAZIN
NEWSLETTER
