Titelbild: Adobe Stock © morrowlight
Ich möchte dir heute gern von einer Erkenntnis erzählen, die für mich und den Alltag mit meinen Kindern wirklich viel verändert hat.
Es gab eine Zeit als Stefan und ich auch am Abend arbeiteten. Das funktionierte ziemlich gut solange die Zwillinge jünger und recht früh im Bett waren. Als Eltern lernen wir schon früh, dass das Leben mit Kindern in Phasen verläuft und so ging auch diese Phase irgendwann vorbei und mit dem Einschlafen ging es nun überhaupt nicht mehr schnell. Das führte bei uns dazu, dass wir – sobald der Abend anbrach – irgendwie unruhig wurden. Wir wollten, dass jetzt alles gut läuft, weil ja für uns noch verschiedene Dinge anstanden. Zunächst wurde mir die Auswirkung dieser Einstellung auf unser Verhalten bei Stefan bewusst. Klar, wir merken es immer eher beim anderen. 😉 Die Ungeduld beim Umziehen und Zähneputzen, ein schroffer Ton hier und da, mit den Gedanken eigentlich schon woanders. Wo die Kinder gerade nochmal besonders fröhlich und ausgelassen durchs Bett hüpften, sehnten wir uns nach einer Routine, in der alle „funktionieren“. Mir wurde ziemlich schnell bewusst, dass ich den Abend in dieser Art überhaupt nicht verbringen möchte und mir war klar, wir Eltern sind diejenigen, die es in der Hand haben, den Raum für einen schönen Abend zu schaffen und zu halten. Ich gab Stefan dann dezente Hinweise, doch hier und da geduldiger zu sein. Was dann passierte, ist klar. Er wies mal dezent darauf hin, dass ich doch vielleicht auch mal bei mir schauen könnte. Puh. 🙂 An den folgenden Abenden beobachtete ich mich selbst und musste bemerken, dass ich eine ähnliche Energie in mir trug und das machte mich ziemlich traurig. Denn ich liebe diese kleinen Menschen und verbringe eh schon viele Stunden des Tages ohne sie und nun hoffte ich auf den Moment, in dem sie endlich schliefen. In dem Moment konnte ich in mir fühlen (der sogenannte Stich ins Herz), dass etwas völlig schief lief und für mich war nochmal klarer, Veränderung ist unbedingt notwendig.
Als ich hinterfragte, was genau eigentlich in mir vorging, kam ich am Ende auf ein Gefühl: Angst. Angst, dass die Kinder zu spät schlafen würden. Angst, dass ich dann vielleicht selbst auch einschlafen würde. Angst, dann nicht mehr in die Aufgaben zu finden, die noch gemacht werden müssen. Angst, dass nicht genug Zeit für mich bleibt. Und da Kinder sehr feinfühlige Wesen sind, spüren sie natürlich genau diese Angst und können mit ihr konfrontiert auch überhaupt nicht gut einschlafen. Das Einschlafen braucht das totale Loslassen, was nur entspannt geschehen kann, mit einem Gefühl der Sicherheit.
Um dieses Spannungsfeld aufzulösen, brauchte es bewusste Entscheidungen von uns. Das Leben mit Kindern verändert sich ständig und auch wenn wir uns so sehr nach Stabilität sehnen, müssen wir vor allem in den ersten Jahren immer wieder bereit sein, unsere Routinen zu hinterfragen und anzupassen. Für uns bedeutete das, keine Arbeit mehr am Abend. Wir stellten unseren Tag so um, dass jeder tagsüber genügend Raum für seine Aufgaben hatte. Und wenn dann doch Zeit und Lust da war noch ein paar kleinere Aufgaben zu erledigen, war das toll, aber es war kein MUSS mehr. Letztlich auch ein totaler Gewinn für uns Eltern, die Abende nun entspannt ausklingen lassen zu können. Das Arbeiten am Abend war eigentlich ein Überbleibsel der Zeit als die Zwillinge noch sehr klein waren.
Ich möchte dich gerne einladen, mal zu schauen, ob es Situationen in deinem Alltag gibt, die dieser ähnlich sind. Vermutlich sind es sogar Situationen, die jeden Tag wieder stattfinden. Umso wichtiger ist es dann, diesen Kreislauf zu verlassen. Denn das Leben als Familie soll nicht im Überlebensmodus stattfinden, sondern mit Freude, Liebe und Leichtigkeit.
Wünscht du dir Veränderung? Dann habe ich hier etwas für dich:
Ich wünsche dir von Herzen viele Erkenntnisse, die deinen Alltag leichter und fröhlicher machen.
Alles Liebe,
Patricia